Bürgermeister statt SS-Mann

Meine Recherchen (Link im neuen Tab) um den Namensgeber des Weges am Hochwasserdamm zeigen Wirkung: Rat und Verwaltung sind sich einig und so soll der „Honebrinker Weg“ zukünftig den Namen des im Jahr 2019 verstorbenen ehemaligen Bürgermeisters Ernst-August Meier erhalten.

E.-A. Meier (rechts) zusammen mit seinem Nachfolger Günter Altenburg (links).

E.-A. Meier war sein Leben lang ehrenamtlich tätig. Hauptsächlich in der Feuerwehr und im Sportverein. Einen Namen hat er sich aber in der Kommunalpolitik gemacht. So löste er 1996 den langjährigen Bürgermeister Gerhard (Gerd) Stille ab. Seine (selbstgewählte) kurze Amtszeit währte nur fünf Jahre, aber es gab kaum eine Ratsperiode, welche für die Stadt Rodenberg erfolgreicher war.

 

 

In Zusammenarbeit mit dem damaligen Stadtdirektor Egon Wilke wurden unglaublich viele Projekt angeschoben. Besonders zu erwähnen ist der Rückkauf des Ratskellers und der Beginn der Sanierung hin zur Einrichtung einer modernen Gastronomie. Der Aufkauf der „Battermann“ Immobilien und anderer, um Platz für die Ansiedlung des „Vollversorgers“ WEZ in der Innenstadt zu schaffen. Weiterhin erfolgte der Aufkauf der Erbgut u. Hartmann Immobilien u.a. um im Zentrum Parkflächen zu schaffen – getreu der Devise, die Versorgung der Rodenberger im Zentrum und nicht auf der „grünen Wiese“ sicher zu stellen.  Die Verlegung der Alten Amtsstraße auf die östlich Seite des Ratskellers erfolgte durch den Ankauf der alten Immobilien. Diese Verlegung schuf die Grundlage für die heute beliebte Terrasse am Ratskeller.

Der Ausbau des Amtsplatzes mit dem (von der Martini-Loge) gestifteten Brunnen war die logische Fortsetzung der Projekte. Der Amtsplatz war bis dahin weitgehend ungeliebtes „Hinterzimmer“. Erst durch WEZ und Ratskeller wurde eine Verbindung zur Langen Straße und damit ein vergleichsweise lebendiges Zentrum geschaffen.

Zahlreiche Projekte, wie die Fortführung des Hochwasserschutzes im Innenstadtbereich – speziell an der Steinaue – und die Einrichtung einer eingedeichten Retentionsfläche in Grove.  Auch die Ausgrabungen am Burgwall begleiteten die Amtszeit von E.-A. Meier. Es gab aber auch gescheiterte Vorhaben, wie die Einrichtung eines Golfplatzes am Alten Rodenberg sowie die hoch umstrittene Ansiedlung von Einzelhandel in den rückwärtigen Gärten der nördlichen Langen Straße.

Ende der 90er Jahre erhielt Ernst-August Meier wie auch Gerd Stille als sein Vorgänger im Amt des Bürgermeisters, das Bundesverdienstkreuz am Bande.

Gerüchte besagen, dass weitere „Bürgermeister Wege“ folgen sollen …
Ich werde berichten.