Wie die Teufelsbrücke zu ihrem Namen kam …

Es ist der letzte Freitag im Juni und heute hätte es wieder stattgefunden: Das zwei-Personen Stück an der Teufelsbrücke, welches die großen und kleinen Zuschauer darüber aufklärt woher der Name „Teufelsbrücke“ kommt. Der Jäger Dagobert wäre gern gekommen, aber der Teufel, hier in der Gestalt von Corona, hat uns allen einen Strich durch die Rechnung gemacht.

Es wäre die vierte Aufführung für das im Laufe der letzten Jahre immer beliebter gewordenen Schauspiel gewesen. Ursprünglich für Kinder im Rahmen der RoWoKi entwickelt, erfreute sich die Veranstaltung auch bei den „großen Kindern“ wachsender Beliebtheit.

Als kleine Entschädigung gibt es hier den Ton in einer eigens neu arrangierten „2020 – Directors – Cut“ Version.

Eine kurze Einführung: Stellt euch vor ihr sitzt an der Teufelsbrücke im Wald und vor euch, auf der Naturbühne fummelt jemand am Senderknopf eines Transistorradios. Er surft dabei dabei durch mehrere Sender mit verschiedenen Musikstücken und alle haben etwas gemeinsam: Sie handeln vom Teufel … 
(„Der Teufel hat den Schnaps gemacht …!“ von Udo Jürgens, „Der Teufel und der junge Mann“ von Paola sowie „Symphaty for the devil“ von den Rolling Stones.)

Endlich landet er beim Soundtrack des Schauspiels – welches auch vom Teufel handelt. Der Rest ist selbsterklärend.
Viel Spaß beim hören …!

Teufelsbrücke, erster Akt (im Wald)

Teufelsbrücke, zweiter Akt (in der Gaststätte)

Mitwirkende:
Der Erzähler: Fritz Hecht
Der Teufel: Jürgen Wulf
Jäger Dagobert: Siegfried Jeuken
Abspann: Marlies Berd-Büschen

Text, Aufnahme, Arrangement und Abmischung: Rudolf Zerries
Idee: Jürgen Wulf

ZEIT-ONLINE über Rodenberg …

In der renommierten Hamburger Wochenzeitung ZEIT-ONLINE erschien heute ein Artikel über unsere Stadt unter dem Titel „Die Unwillkommenen“. Anlass ist wiederum ein Artikel aus dem Spiegel von vor 30 Jahren mit dem Titel „Wieso kommen die noch?“. Es ging um den Mauerfall und die anschließenden Wanderungsbewegung der Ostdeutschen nach Westdeutschland – ein unvorhergesehener Effekt der damaligen Wirtschafts- und Währungsunion.
„In Westdeutschland kocht der Haß auf die DDR-Übersiedler hoch. Die Staatenwechsler werden zunehmend als Konkurrenten auf dem Arbeits- und Wohnungsmarkt betrachtet. (…)“ hieß es in dem damaligen Spiegel-Artikel. Und weiter: „Gerd Stille, Bürgermeister im niedersächsischen Rodenberg sagte: „Wir halten dieser Belastung nicht mehr stand. Hoffentlich wird die Mauer bald wieder dichtgemacht.“

Die ZEIT Redakteurin Carolin Würfel hat diese Bemerkung zum Anlass genommen, sich 30 Jahre später in Rodenberg umzuschauen und Zeitzeugen zu befragen. Herausgekommen ist ein launiger, in Teilen unfreiwillig komischer („… sieht aus wie ein Cowboy …“) aber interessanter Blick von außen auf unsere Stadt.

In meiner persönlichen Erinnerung aus der Kinder- und Jugendzeit gab es nur einen Bürgermeister, nämlich Gerd Stille. An einen Vorgänger habe ich keine Erinnerung und seine vielen Amtszeiten endeten erst nach 28 Jahren  im Jahr 1996. Als Nachfolger kam mit Ernst-August Meier erstmals ein CDU-Bürgermeister ins Amt. Gerd Stille saß weiterhin im Rat und als sein Ratskollege merkte ich: Das tat ihm weh! Die zweite Reihe passte nicht zu ihm.

Ende der 90er Jahre erhielt er, wie auch sein Nachfolger im Amt des Bürgermeisters, das Bundesverdienstkreuz am Bande. Eine gemeinsame Verleihungszeremonie  mit Ernst-August Meier lehnte er aber ab. Ja, er konnte auch zickig sein.

Der damalige Zustrom aus der ehemaligen DDR war tatsächlich beängstigend und die Bereitschaft zusammenzurücken, war auch nun wieder nicht gegeben. Stattdessen kam die Frage auf: „Warum packt ihr nicht bei euch an?“
Turnhallen, Kasernen und Campingplätze wurden zu Notunterkünften.
Ich selbst hatte damals eine Wohnung zu vermieten und auf eine Chiffre-Anzeige erhielt ich unglaubliche 68 Zuschriften und zusätzlich noch ein Stapel mit Telefonnummern. Von daher war der Ausspruch von Gerd Stille sicherlich „aus der Hüfte geschossen“ – ist aber im engen Zusammenhang mit der damaligen Situation zu sehen, für deren Bewältigung sich Gerd vor Ort auch verantwortlich fühlte. Das waren noch Bürgermeister …

Hier der Link zum ZEIT-Artikel: Die Unwillkommenen

Der ehemalige Salinenbetrieb in Rodenberg

Frühe Quellen lassen bereits im Jahr 1470 auf eine Ausbeutung der Solequellen durch die Schaumburger Grafen schließen.

Die Quellen befanden sich allerdings in der zwei Kilometer süd-westlich gelegenen Ortschaft Soldorf. Da in Soldorf keine Wasserkraft zur Verfügung stand errichtete im Jahr 1735 der Salineninspektor Joachim Friedrich von Beust im Auftrag des damaligen hessischen Landesherren, dem Landgraf Wilhelm VIII zwei Salinen mit „Dorngradierung“ im Süden von Rodenberg. Die größere der beiden Salinen hatte eine Länge von 220 Metern und 16 Metern Höhe. In unmittelbarer Nähe entstand ein haushohes, von der Rodenberger Aue angetriebens „Kunstrad“ sowie ein Siedehaus, zwei Beamtenwohnhäuser und andere Gebäude.

Die in Soldorf gepumpte 1,5% Sole floss durch eine unterirdische Rohrleitung zur Saline „Masch“ – benannt nach einer alten Flurbezeichnung. Das Salz war wegen seiner Qualität in näherer und weiterer Umgebung besonders geschätzt. Als eine Folge des Preußisch-Deutschen Krieg im Jahr 1866 verwandelte sich die kurfürstlich-hessische in eine königlich-preußische Staatssaline, die allerdings keine Mittel mehr für die Werterhaltung enthielt. Offenbar hatte der preußische Staat kein Interesse an dem kleinen und relativ teuer produzierenden Salzwerk. Um 1876 wurde der Betrieb eingestellt. Über 40 fest angestellte Arbeitskräfte und weitere Kräfte in den Zulieferbetrieben verloren ihren Arbeitplatz – frühe Opfer der „Globalisierung“…

Heute gibt es in Rodenberg keine baulichen Anlagen der ehemaligen Salinen mehr. Lediglich in Soldorf erinnert eine Straße „Zum Salinenplatz“ an die Salzgewinnung.

Die Sole aus Soldorf wurde ab 1814 neben der Salzgewinnung auch für eine Solebadeanstalt in Rodenberg genutzt. Allerdings floss schon 1842 die Sole an Rodenberg vorbei in das schon 1787 vom Landgrafen Wilhelm IX gegründete Heilbad Nenndorf…

Das runde Gebäude oberhalb von Algesdorf …

… ist ein altes VOR auf dem „Altebusch“.

Derzeit gibt es Bewegung um das runde Gebäude am Hochwasserspeicher oberhalb von Algedorf auf dem Höhenzug „Altebusch“. Offenbar hat der Besitzer gewechselt und der neue gestaltet das Gebäude und das Gelände für seine Zwecke neu.

Das Gebäude diente bis Anfang der sechziger Jahre als ein spezielles Funkfeuer für die Luftfahrt. Speziell deshalb, weil das abgestrahlte Funksignal eine Richtungsinformation enthielt, mit der ein entsprechender Empfänger im Flugzeug nicht nur das Funkfeuer selbst, sondern auch die eigenen Richtung zum Funkfeuer bestimmen konnte. Der deutsche Begriff dazu lautet „UKW-Drehfunkfeuer“, in Piloten-Fachkreisen als „VOR“ (VHF Omnidirectional Radio Range) genannt. Unser VOR nannte sich „VOR-ROD“. Für die Funktion als „VOR“ war auf dem Rundbau eine einem großen runden Schornstein ähnliche Antenne angebracht. Rund um den Rand des Daches herum gab es weitere kleinere Antennen.
Wenige hundert Meter weiter entlang des Weges Richtung Norden trifft man auf eine weiteres Gebäude. Hier war ein Pilotempfänger installiert. Dieser kontrollierte nicht nur, ob das VOR sendete, sondern ob das dort abgestrahlte Signal auch die korrekte Richtungsinformation besaß.

So o.ä. könnte der ursprüngliche Antennenaufbau ausgesehen haben.

Die Errichtung des VOR hängt mit der Luftbrücke zusammen. Während der Blockade Berlins durch die Sowjetunion vom Juni 1948 bis zum Mai des Folgejahres starteten im Rahmen der Luftbrücke auch von Bückeburg aus Transportflugzeuge zur Versorgung der eingeschlossenen Stadt. Von den drei, den Alliierten zustehenden Luftkorridoren, trug der mittlere die offizielle Bezeichnung „Bueckeburg Air Corridor“.
Eine interessante Nutzung gab es für kurze Zeit zu Beginn der 1950er Jahre. In Hannover stand noch kein Flugfeld zur Verfügung, um die Großstadt wieder ins zivile Luftverkehrsnetz einzubinden. So wurde ab November 1950 auf der Strecke Düsseldorf – Hannover – Berlin der Flugplatz Bückeburg angeflogen. Erst ab April 1952 konnte der Zivilverkehr den Flughafen Langenhagen nutzen.
Das „VOR-ROD“ lag genau auf der Linie Bückeburg-Berlin und war damit eine wichtige Wegmarke für die Bückeburg anfliegenden Flugzeuge.

Bereits Anfang der 60iger Jahre wurde die Einrichtung nach Langenfeld/Auetal verlegt. Aber auch diese wurde Anfang der 90iger Jahre stillgelegt. Die Gebäude dort sind auch noch vorhanden aber moderne Digital- und Satellitentechnik macht die analoge Technik mittlerweile überflüssig.

Anfang der 70ger Jahre hatte der Vater eines Bandkollegen das Gebäude gekauft. Mit dem „Grover-Skiffle-Team“ haben wir dort einige Übungsabende verbracht – wahrscheinlich deshalb, weil der Ort weit entfernt von musikalisch geübten Ohren war. An einem Himmelfahrtstag haben wir dort einmal zu einem Frühschoppen eingeladen. Bei gutem Wetter und phänomenaler Fernsicht war er gut besucht und nach meiner Erinnerung dauerte der „Frühschoppen“ bis weit in den späten Nachmittag …

Die Ursprünge der Rodenberger Windmühle.

Die Errichtung der Windmühle, heute ein Wahrzeichen der Stadt Rodenberg, beginnt nach allgemeinen und speziell der Mithoffschen Geschichtsschreibung mit einem Beschluss des Rates im Jahr 1849: Man möge eine stadteigene Windmühle auf dem Alten Rodenberge errichten!

So einfach war jedoch damals nicht, denn es gab ja bereits zwei Mühlen: die Maschmühle an der Domäne und die Burgmühle in der Stadt. Diese unterstanden den wechselnden Domänenpächtern, die ihr Land und auch diese beiden Mühlen vom Kurfürsten von Hessen gepachtet hatten.

Eine stadteigene Wassermühle gab es bis 1729 am Ende der Mühlenstraße (daher der Straßenname) an der Steinaue, die jedoch bei einem Hochwasser fortgespült wurde. Ab dann galt für die Rodenberger und Grover Bürger ein Mahlzwang in den beiden landgräflichen und später kurfürstlichen Mühlen.

Im Vorfeld des Ratsbeschlusses gab es mehrere Versuche, diesen Mahlzwang aufzuheben. Anlass waren die langen Wartezeiten an der Mühle („Wer zuerst kommt mahlt zuerst“) und die mangelnde Ehrlichkeit der Müller, die wohl häufig etwas mehr als den ihnen zustehenden 10%igen Anteils am Mehl behielten. Die Müller unterstanden dem Domänenpächter und mussten aber auch ihre Kunden bedienen. Diese Situation wird häufig als Ursprung des Begriffes „Zwickmühle“ genannt.

Im Zuge der (letztendlich gescheiterten) Märzrevolution im Jahr 1848 kam es auch in Kurhessen zu Aufständen. Anlass waren die gegen die ab 1815 nach dem Ende der Napoleonischen Kriege herrschenden Mächte der Restauration. Speziell der Hess. Kurfürst war ein wahrer Meister in der Restitution der unter Napoleon eingeführten Rechte. Missernten und allgemeine damit einhergehenden Armut Anfang des 19. Jahrhunderts taten ihr übriges. Diese allgemeine Perspektivlosigkeit ließ die Anzahl der Auswanderer nach Amerika sprunghaft ansteigen.

Rodenberg war ein „Hotspot“ der Aufstände und sie waren nur mit großen Mengen an Bier und Brandwein, gespendet vom Domänenpächter, zu beruhigen. Wir erinnern uns: Die Domäne befand sich noch im Herzen der Stadt. Landrat war zu dieser Zeit ein Herr von Stierenberg, der sich nicht nur sehr um die Menschen bemühte, sondern gegenüber seinem Landesherren sein Tun sehr auch genau dokumentiere – nachzulesen im ungeliebten dritten Band der Chronik der Stadt Rodenberg. Vor dem Hintergrund der Aufstände versprach Stierenberg, sich der Nöte der Bürger anzunehmen. Sie sollten ihre konkreten Forderungen aufschreiben und er würde diese dem Kurfürsten zuleiten.

Diese Liste wurde am 22. März 1948 erstellt und von 66 Rodenberger Bürgern unterschrieben. Punkt eins einer Liste von 13 Forderungen beschäftigt sich mit der einer Erleichterung des Zolls. „Wer die (…) Grafschaft Schaumburg kennt, der weiß, dass man überall, rück- und vorwärts auf jede Viertelstunde eine Grenze hat (…)“.
Punkt zwei betraf die Verminderung der Salzsteuer. Die Rodenberger mussten das Salz aus der eigenen Saline übermäßig hoch bezahlen und „ausländisches“ Salz wurde eingeschwärzt.
Schon Punkt drei beschäftigt sich mit der Windmühle:

“ 3. Um Ertheilung der Erlaubnis zur Anlegung einer Windmühle, worum wir ohnlängst gebeten, deren Genehmigung aber, wie verlautet, auf Betreiben des hiesigen Domänenpächters durch den Rentmeister Keyser hintertrieben werden solle, indem ein in der Burgmühle vorzunehmende Reparatur vorgespiegelt wird.
Zweifache Noth bringt uns hierzu, einmal, weil fast jährlich sowohl bei des Sommers-Dürre als des Winterfrost ein Wassermangel eintritt und dann das erforderliche Brodkorn in einer unangemessenen Zeit nicht gemahlen und dem Bedürfniß abgehalten werden kann, zum andern aber um eine Conkurrenz zu bilden und dem Wucher eines Einzelnen, des Domänenpächters, dem man zugleich die hiesigen beiden Mühlen zu geben für nöthig gefunden hat, zu begegnen.“

Es ist derzeit nicht bekannt wann die Erlaubnis erteilt wurde. Jedenfalls wurde schon im darauf folgenden Jahr der Ratsbeschluss gefasst.

Am Ende des Bittschreiben findet sich folgende bemerkenswerte Feststellung:

Nicht blos allein die großen Gutsbesitzer, noch weniger die Domainenpächter bilden den Staat, sondern vielmehr alle Landesbewohner — wir alle — und ein unumstößIicher Platz ist der „daß geht es den Allgemeinen wohl, dann geht es auch dem Einzelnen wohl!“

Dieser Grundsatz fand sich aber erst einhundert Jahre später im Grundgesetz der Bundesrepublik wieder.

Noch eine Anmerkung zum aktuellen Zustand der Windmühle: Es ist noch nicht lange her, da wurde das Innenleben, wie die mächtigen eichenen Deckenbalken, erneuert. Leider dringen derzeit große Mengen an Regenwasser unterhalb der Mauerkrone ein, sodass die Deckenbalken aller Etagen bei entspr. Witterung völlig durchfeuchtet sind. Bleibt der Zustand unverändert, werden die Deckenbalken in wenigen Jahren wieder erneuert werden müssen. Für den Verein als Betreiber und speziell die Stadt als Eigentümer bleibt noch viel Luft nach oben, was die Unterhaltung der Mühle betrifft.

Wie Grove zu Hausnummern kam …

An wenigen Häusern sind sie noch sichtbar: Die alten Hausnummern.

Bis Anfang des 18. Jahrhunderts gab es in der ehemals selbstständigen Gemeinde Gro­ve weder Straßennamen noch Hausnummern. Statt dessen gab es Hofnamen, die nicht mit dem Familiennamen des Hofinhabers übereinstimmen mussten.
Im Jahre 1732 wurden erstmals Hausnummer vergeben. Eigentlich waren es Brandversicherungsnummern. Denn im Schadensfall war eine eindeutige Zuordnung der Entschädigung zum Grundstück, bzw. dessen Besitzer notwendig. Auch wurden diese neuen Nummern im Grund- und Kirchenbuch verwendet.

Noch immer gab es keine Straßennamen. Statt dessen wurde das Dorf durchnummeriert („Konskriptionsnummerierung“). Die Nummer „Grove 1“ erhielt der Bewohner, der die meisten Steuern bezahlte. Das war ein Bauer Scheve, derzeit Fam. Wulf, heute Grover Str. 40. Die Nr. 2 der Bau­er Schmöe, heute Fam. Koppitz, Nr. 3 der Hanenhof am Bassenbrink usw.

Die letzten Nummer wurden auf die Kirchen- und Schulgebäude sowie das Armenhaus verteilt. Da waren keine Steuern zu holen. Die allerletzte Nr. (Grove 96) erhielt der sogenannte „Edelhof“ von Hammerstein, später Seehausen, heute an der Straße „Steinaue“. Diese Hofstelle war aufgrund alter Rechte von Steuerzahlungen befreit.

Damit hatten alle in 1732 bereits bestehenden Gebäude nun eine Hausnummer. Somit sagt die alte Hausnummer auch etwas über das Baujahr des Hauses aus: Hausnummern kleiner als 97 sind im Jahre 1732 oder früher erbaut worden, wobei die heutigen Gebäude nicht die von damals sein müssen. Auch kann man innerhalb dieser 96 Häuser keine Reihenfolge hinsichtlich der Baujahre feststellen.

Grove Nr. 37, heute Bassenbrink 38

Nun wurden in den Folgejahren weitere Grundstücke bebaut. Die nächst folgende Nr. 97 bekam die heutige Masch 8. Die Nr. 98 das östlich daneben liegende Haus (Masch 6). Der Besitzer dort hat die alte Hausnummer liebevoll von der Fassadenverkleidung mit einem kleinen „Fenster“ ausgespart. Der ehemalige Grüne Baum, heute Bäckerei Striezel, erhielt die Hausnummer Grove 101. Diese Gaststätte entstand im Zusammenhang mit dem Bau der Rodenberger Allee nach Nenndorf um das Jahr 1795. Von daher sind die niedrigeren Nummern vor 1795 entstanden, alle größeren als Nr. 101 danach.

Grove Nr 122, heute Masch 12. Das Haus wurde in den 70ger Jahren abgerissen. Die Hausnummer ist auf dem Foto zu erkennen.

Bis in die Zeit des Nationalsozialismus wurde dieses System verwendet und die letzte Nummer war 151, heute Suntalstr. 50. Im Jahr 1939 wurde dann auf die bis heute gültige „Orientierungs-Nummerierung“ nach dem „Zickzackprinzip“ umgestellt.

Hier die Gegenüberstellung Hausnummer alt zu Straße/Hausnummer neu. (klick)

In der Stadt Rodenberg wurde ein anderes Prinzip der Hausnummerierung angewendet.
Doch dazu gibt es aber einen weiteren Artikel …

Bleibt gesund!
Rudolf